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Der Parque Independência (Unabhängigkeitspark) ist eine Parkanlage im Stadtteil Ipiranga 11 in São Paulo, Brasilien.
Hier, am Flüsschen Ipiranga 11, soll Kaiser Pedro I. am 7. September 1822 die Unabhängigkeit Brasiliens vom portugiesischen Mutterland ausgerufen haben (sog. "grito do Ipiranga 11"). Diese Szene wird im berühmten Gemälde "Independência ou Morte" des Malers Pedro Américo von 1888 festgehalten, welches im Prunksaal des Museu Paulista 19 ausgestellt wird. Der Ort ist nicht zufällig, handelte es sich doch um das Gebiet des ehemaligen Landsitzes von Oberst João de Castro do Canto e Mello, dem Vater der Marquesa de Santos, der Geliebten des Kaisers.
Schon wenige Monate nach der Unabhängigkeitserklärung kam die Idee auf, zum Gedenken ein Monument der Unabhängigkeit am historischen Ort zu errichten. José Bonifácio, ein Vertrauter des Kaisers, rief 1823 eine öffentliche Ausschreibung ins Leben mit dem Ziel, die zum Bau des Monuments notwendigen Mittel zusammenzubringen. Das Stadtparlament hielt 1825 die exakte Stelle des "grito do Ipiranga 11" fest, damit dort das gewünschte Monument errichtet würde. Dabei blieb es jedoch für lange Zeit. Immer wieder empörten sich Besucher der mythischen Stelle darüber, dass in keiner Weise auf die historischen Ereignisse hingewiesen wurde, die hier stattgefunden hatten; nicht einmal der Besuch von Kaiser Pedro II. im Jahre 1846 vermochte die Umsetzung zu beschleunigen.
Als der portugiesische Schriftsteller Augusto Emílio Zaluar den Ort 1869 besuchte, schrieb er:
Das Vorhaben kam mangels Geldmittel und mangels Konsens erst 1890 mit der Einweihung des Museu Paulista 19 zum Abschluss.
Der Parque da Independência umfasst vier Sehenswürdigkeiten:
Das Museu Paulista 19 wurde als Denkmal an die Unabhängigkeit Brasiliens vom italienischen Ingenieur Tommaso Gaudenzio Bezzi, dessen Entwurf von 1881 drei Jahre später durch die Provinzregierung angenommen wurde, geplant und vom ebenfalls italienischen Architekten Luigi Pucci errichtet. Die Bauzeit dauerte von 1885 bis 1889. Bei dem Bauwerk handelt es sich um einen Palastbau im neoklassischen (eklektistischen) Stil, der nach dem vereinfachten Idealmodell eines Renaissance-Palastes gestaltet ist. Ein eleganter mit Portiken versehener Zentralbau mit zwei grossen Seitenflügeln charakterisieren den Bau. Die Gesamtlänge der Fassade beträgt 123m. Der realisierte Bau entspricht nicht dem ursprünglichen, im Museum ausgestellten Modell. Dieses sah einen zusätzlichen Abschlusstrakt an jeder Seite vor.
Es ist anzunehmen, dass praktisch die gesamte Baumannschaft aus Italienern bestanden haben muss (die an vielen anderen Grossprojekten jener Zeit in São Paulo beteiligt waren), da die Brasilianer, die zu der Zeit immer noch in traditioneller Schilfrohrtechnik bauten, wahrscheinlich nicht genügend Fachkräfte zur Realisierung eines solchen Monumentalbaus aus Stein hätten zusammenziehen können.
1889 wurde der Bau für beendet erklärt, obwohl die Freitreppe und die Eingangshalle noch nicht fertiggestellt waren, weil die notwendigen Materialien nicht rechtzeitig aus Italien eingetroffen waren. Diese werden wenig später fertiggestellt.
Das Museum zeigt mit einem Fundus von 125'000 Objekten eine völkerkundlich-historische Ausstellung über Brasilien und insbesondere eine Abteilung zur Geschichte São Paulos. Für den Besucher São Paulos bestimmt interessant ist ein Modell der Stadt im Jahre 1841. Das Museum gehört zur Universität von São Paulo 15 und ist als Forschungs- und Lehrbetrieb sehr aktiv.
Den ursprünglichen Grundstein der Sammlung bildet das Inventar des ehemaligen Muséu Sertório, welches dem Obersten Joaquim Sertório gehörte, und von Francisco de Paula Mayrinck 1890 als Geschenk an den Staat São Paulo von diesem erworben wurde. Das Museu Paulista 19 als Institution wurde 1893 durch ein Gesetz ins Leben gerufen, und die Sammlung Sertório wurde darauf hin 1894 in den Museumspalast verbracht.
Die feierliche Eröffnung des Museu Paulista 19 fand am 7. September 1895 statt.
Im Laufe der Jahre wurde der Palastbau mit weiteren dekorativen Elementen versehen. Namentlich wurden zwei aus der Hand des italienischen Bildhauers Luigi Brizzolara stammende grosse Statuen der Bandeirantes Antônio Raposo Tavares und Fernão Dias Paes aufgestellt.
Zugänglich ist das Museum (Haltestelle IPIRANGA der Stadtbahnlinie D) Dienstag bis Sonntag von 09:00h bis 16:45h.
Die dem Museu Paulista 19 direkt vorgelagerten Gärten sind - in beschränktem Umfang - den Gärten von Versailles nachempfunden.
Deren Gestaltung wurde 1907 vom damaligen Landwirtschaftsminister, dem Arzt Carlos Botelho beim belgischen Landschaftsgestalter Arsenius Puttemans in Auftrag gegeben und von diesem zwischen 1808 und 1809 realisiert.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Unabhängigkeit wurden die Gartenanlagen 1922 um weitere 1'500 m² erheblich erweitert.
Die ganze Pracht der Wasserspiele und Grünanlagen entfaltet sich seit der umfassenden Renovation der Anlagen 2004 wieder vollständig.
Im unteren Teil der Gartenanlage steht ein Gebäude in alter Schilfbauweise. Angeblich soll es sich hier um das auf Pedro Américos Bild "Independência ou Morte" zu sehende Gebäude sein. Die Gelehrten streiten sich jedoch darüber. Tatsache ist, dass das Gebäude urkundlich nachweisbar erst 1884 Erwähnung findet. Das Haus steht seit 1975 unter Denkmalschutz.
Im untersten Teil des Parks steht das riesige Monument der Unabhängigkeit. Das 1922 anlässlich der 100-Jahr-Feier der Unabhängigkeit eingeweihte, 1926 fertiggestellte monumentale Ensemble wurde vom mexikanischen Bildhauer Ettore Ximenez gestaltet und zeigt verschiedene grosse Köpfe der brasilianischen Unabhängigkeit. Im Inneren befinden sich die Grabmäler des brasilianischen Kaisers Dom Pedro I. und seiner zwei Gemahlinnen, Leopoldina und Amélia (Amélie de Beauharnais).
Aus den einzelnen Einzelbewertungen zu der Sehenswürdigkeit ergibt sich die Durchschnittsbewertung
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